Feedback zum Go-Turnier der Klassen 5-9 an der Oberschule Bischofswerda am 06.07.2015

Eine rundum gelungene Sache !

Ich war als Klassenlehrerin meiner 7a-Hauptschulklasse wie auch die anderen Lehrer und Schüler der Oberschule Bischofswerda im Vorfeld sehr gespannt, wie dieser Turniertag verlaufen würde.

Vorab bereits durch die Organisatoren der Veranstaltung in Persona von Janine Böhme über den groben organisatorischen und zeitlichen Rahmen informiert, trat ich vor die Klasse und stimmte meine gewiss nicht leicht zu nehmenden Jungs (und das eine Mädchen) auf die Veranstaltung ein. Sie erfuhren von mir, dass sie an dem Tag ein uraltes chinesisches Brettspiel kennen lernen und dann im Turnier spielen würden und dass sie außerdem ein superspannendes Rahmenprogramm in den Spielpausen erwarten würde. Aber Letzteres wussten sie ja bereits von Janine Böhme, die eine Woche vor dem Turnier durch die Klassen ging, die Rahmenangebote vorstellte und Zettel zum Erfassen der entsprechenden Schülerwünsche verteilte.

Am Tag des Turniers herrschte schon bevor die Schüler erwartet wurden spannungsvolles Gewusel im Schulgebäude. Nach einer vielleicht etwas kurz geratenen Kennenlernphase der Go-Experten mit den Lehrer bei einem netten Frühstück wurden die Lehrer für den Tag „gebrieft“.

Anfangs erläuterten die Go-Experten dann klassenweise Philosophie und Regeln des Go-Spiels. Dafür und für die darauf folgenden kurzen Übungsspiele hätte ruhig bisschen mehr Zeit eingeplant werden können. Die Schüler der beiden Hauptschulklassen jedenfalls verfolgten diese Phase enorm aufmerksam. Motivierend fand ich, dass schon vorab die Gewinnmöglichkeiten vorgestellt bzw. per Bedarfsabfrage die Schülerwünsche erfasst wurden. Unbedingt beibehalten!

In der nun folgenden 1. Runde des Go-Turniers gingen die Schüler ebenfalls mit hoher Konzentration und Ernsthaftigkeit ans Werk, was mich erneut schwer beeindruckte.

Nachteil dieser Konzentriertheit: Die Spiele zogen sich teilweise über ca. 30 Minuten hin, was dazu führte, dass die nach dem Spiel vorgesehen Rahmenangebote nach der ersten Runde kaum oder nicht mehr im vollen Umfang genutzt werden konnten, was zu enttäuschten Gesichtern sowohl bei Betreuern als auch bei Schülern führte.

Ab zweiter Turnierrunde konnte dieses Problem weitgehend gelöst werden, da die Spiele schneller wurden und vielleicht die Pausen etwas länger.

 

Bestimmt wäre es gut, in Zukunft die Rahmenprogramme erst nach der 2. Turnierrunde zu starten und vielleicht insgesamt eher drei anstatt vier Runden spielen zu lassen.

Naturgemäß ließ die Konzentriertheit der Hauptschul-Spieler in den Runden schnell nach, manche erkannten schnell, dass dieses Spiel doch nicht so richtig ihrs werden würde und gaben sich dann rascher geschlagen, andere konnten nach der ersten gewonnenen Runde ihr Selbstbewusstsein enorm steigern. Dass bedingt durch die stark variierenden Schülerzahlen in den Klassen meinen einzelnen Hauptschülern bisweilen drei Gegenspieler gegenüber saßen, war sicherlich diesbezüglich alles andere als optimal.

Dennoch kann der Wert dieser Veranstaltung für die vielseitige Kompetenzentwicklung unserer Schüler gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

 

Insgesamt gingen die Schüler überwiegend zufrieden und um vielfältige meist kollektive Einblicke zu speziellen Bereichen der ostasiatischen Kultur reicher aus diesem anregenden Tag.

So stelle ich mir gut gemachte Bildungsarbeit zum Kennenlernen fremder Kulturen vor, die nicht schulmeisterhaft und ohne erhobenen Zeigefinger daher kommt, sondern spielerisch und Erlebnis orientiert neue interessante Einblicke vermittelt.

Ein großes Lob an die Organisatoren und Ideengeber der Veranstaltung verbunden mit der Hoffnung, dass diese und ähnliche Veranstaltungskonzeptionen auch in Zukunft in unsere und weitere Schulen Einzug halten mögen. Gerade in heutiger Zeit sollten immer mehr junge Leute die Erfahrung machen können, dass es interessant ist und Spaß machen kann, sich auf Fremdes vorurteilsfrei einzulassen und fremde Kulturen und Gebräuche als Bereicherung unseres Daseins zu verstehen.

Kerstin Rehme                                                                                                    Bischofswerda, 13.07.2015

 

 

zurück