Sachsen spielt Go

 

Mit diesem Motto ging es am 6. September [2013] für uns auf nach Schwarzenberg zum größten sächsischen Volksfest. Der Tag der Sachsen war in diesem Jahr zu Gast im Erzgebirge und zog eine knappe Viertelmillion Besucher an. Unter den 454 Vereinen und Verbänden vor Ort, war auch unser AdYouKi Go e.V. mit einem Stand vertreten. Mieke und Sebastian kamen Steffi und mir extra aus Hamburg zur Hilfe und wir hatten ein lustiges, wenn auch anstrengendes Wochenende vor uns.

Bei schönstem Spätsommer Wetter konnten sich alle Neugierigen bei uns von Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend Go erklären und im Anschluss zu einer Partie im Pavillon nieder lassen. Alle, die so ihre Regelkenntnisse vertieft und vielleicht sogar eine Partie gewonnen haben, durften sich über ein 9x9 Papp-Go-Set für zuhause freuen. Drei Jungs waren sogar so sehr vom Go begeistert, dass sie gleich mehrmals an verschiedenen Tagen zum Spielen bei uns vorbei kamen. Diesen Spielfleiß und die Beteuerung, dass sie dem Go treu bleiben wollen, konnten wir durch die Unterstützung des Hebsacker Verlages mit jeweils einem Einführungsbuch „Das Go-Spiel“ belohnen und hoffen, sie irgendwann auf einem Spielabend oder Turnier wieder zu sehen.

Vielen Dank an dieser Stelle an den DGoB, den LV BST und den Hebsacker Verlag, die uns mit finanziellen Mitteln und Werbematerialien großzügig unterstützt haben!

 

Aber wie war das so vor Ort, in einer totalen Go-Wüste?

Der bunt bebilderte Pavillon, das von Mieke gefertigte Banner mit unserem Vereinslogo, das große Demo-Brett mit verschiedenen Go-Problemen und unsere Kimonos sowie Steffis Kleid sorgten für erfreulich viel Aufmerksamkeit.

Unser „kryptischer“ Vereinsname und Sebastians gelungenes Interview haben uns sogar einen Artikel in der „Freien Presse“ beschert. Auch unseren Plakat mit einem Go-Brett in der Form vom Freistaat füllte sich merklich und am Sonntag Abend hatten wir knapp 150 (mehr oder minder sinnvolle) Züge auf dem Brett kleben – einen für jeden, den wir an dem Wochenende Go erklärt haben. Die eigentliche Anzahl dürfte noch um einiges höher gewesen sein, da wir im Eifer des Gefechtes die Karte immer wieder vergessen haben, und auch so blieben immer wieder Passanten für kürzere oder längere Zeit stehen, um einer gerade laufenden Spieleinführung zu lauschen.

 Einige Besucher hatten den Namen Go auch schon einmal irgendwie gehört und manch einer wusste noch, dass das Spiel etwas mit dem umzingeln von Steinen zu tun hat (der Gebietsaspekt war aber leider keinem mehr in Erinnerung geblieben). Es hatte sogar vereinzelte Go-Spieler auf den Tag der Sachsen verschlagen, einige von ihnen hatten Go während ihrer Armeezeit, über die Famile oder in der Schule kennen gelernt.

Leider kam uns der Gedanke zu spät, eine Kontaktliste oder ähnliches für alle Einheimischen einzurichten, um im Anschluss an den Tag der Sachsen einen Spielabend vor Ort ins Leben rufen zu können – aber nächstes Mal. Unsere E-Mail Adresse zu geben und auf Rückmeldungen zu hoffen, war leider nicht erfolgreich. Ebenfalls für die kommenden Jahre, sollte man über eine größere Standfläche nachdenken. Etwas weniger beengt und mit mehr Sitzmöglichkeiten und Helfern, hätten wir vermutlich deutlich mehr Besucher zum Verweilen animieren können – mehr als ein 3x3m Pavillon mit improvisierter Innenausstattung hätte allerdings auch nicht in mein Auto reingepasst...

Der nächste Tag der Sachsen findet übrigens in Großenhain statt – eine erneute Chance, den Sachsen Go näher zu bringen. Vielleicht sind bis dahin auch mehr Go-Spieler aus Sachsen im AdYouKi Go e.V. engagiert, sodass wir sie nicht wieder aus anderen Bundesländern borgen müssen ;-)  [...]

 

Janine Böhme

 

[Auszug aus DGoZ 5/2013]